Kurzbesuch in Montevideo – Uruguay

Montevideo, die Hauptstadt Uruguays, ist ein Katzensprung von Buenos Aires entfernt. Lediglich der Río de la Plata trennt die zwei Metropolen. Von Buenos Aires kommend erreichst du Montevideo direkt mit der Fähre von Buquebus. Oder du fährst wie ich mit der Colonia Express Fähre nach Colonia del Sacramento und besuchst die sehr schöne, alte Stadt. Von Colonia del Sacramento fahren Busse weiter ins Landesinnere, also auch nach Montevideo.

Von Freunden aus Buenos Aires hatte ich gehört, dass Montevideo in den 50er / 60er Jahren hängen geblieben sei – alles ist veraltet, kaum Fortschritt und Menschen hausen noch in Baracken. Hinter dieser Äußerung stand ganz klar Großstadt-Gehabe, vor allem weil Montevideo nur ein Katzensprung von Buenos Aires entfernt ist. Ähnlich wie Berlin und Hamburg. Vor einiger Zeit hatte ich Freunde aus Hamburg zu Besuch und wir schlenderten durch den Friedrichshain. Da meinte die Freundin eines Freundes auf einmal – hier sieht’s ja aus wie bei uns. Darauf antwortete ich – ja, das stimmt, St. Pauli hat sich viel vom Friedrichshain abgeguckt.

Ob ich Montevideo interessanter finde als Buenos Aires, kann ich nicht beurteilen, dafür war ich zu kurz dort. Montevideo gefiel mir aber sehr. Im Gegensatz zu Buenos Aires ist die Stadt nicht so hektisch, nicht so eng und zugebaut. In Montevideo leben aber auch nur 1,3 Millionen Einwohner.

Meine Tour durch Montevideo

Mit dem Bus fuhr ich von meinem Farmbesuch in Lacaze nach Montevideo. Am Busbahnhof habe ich sofort das Touristeninformationszentrum aufgesucht. Dort bekommst du immer einen Stadtplan und Tipps, was du als Besucher sehen solltest. Am Abend war ich mit meinem Couchssurfing Host verabredet. Bis dahin hatte ich also Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu entdecken. So zog ich los und lief vom Zentrum kommend den Bulevar General Artigas entlang bis zur Rambla Ghandi, zur Strandpromenade. Dann weiter zum Leuchtturm, Faro Punta Carretas. Von der Strandpromenade aus lief ich die Rambla Wilsen weiter bis zum weißen Sandstrand des Playa Ramírez. Leider habe ich von dieser Strecke keine Fotos. Meine Akkus hatten mich verlassen. Aber ich kann sagen, dass dies ein sehr schöner Ausflug war. Später lud ich in einem Café die Akkus, so dass ich doch noch einige Aufnahmen von der Stadt machen konnte.

Schlösser an Brücken als Zeichen der ewigen Liebe hängen vereinzelt auch in Berlin. In Montevideo scheint es viele glückliche Paare zugeben, wenn man dem Liebesbrunnen glauben darf.

Die Menschen in Montevideo sind alle sehr freundlich, hilfsbereit und lächeln viel.

Am Abend, als ich zu meinen Couchsurfing-Host wollte, fand ich die Hausnummer nicht. Also fragte ich eine Frau, die an der Bushaltestelle wartete und zeigte ihr die Adresse. Obwohl im selben Moment, als ich die Frau um Hilfe bat, ihr Bus kam, ließ sie ihn vorbeifahren und suchte mit mir die Adresse.

Mein Couchsurfing Host wohnt in einem Hochhaus, in der 14. Etagen. Im Fahrstuhl trafen wir eine Nachbarin von ihm, älteres Kaliber. Südamerikaner sind sehr redselig. Daher sprachen mein Host und die alten Damen schnell und er stellte mich ihr vor. Als die Frau hörte, ich komme aus Deutschland, grüßte sie mich mit dem Hitler-Gruß. Naja, immerhin grinste sie dabei. Auch war sie alt genug, um die Geschichte selbst miterlebt zu haben.

In der Wohnung angekommen, empfingen mich gleich die anderen Bewohner. Nach einer kurzen Führung durch die Wohnung, habe ich den Ausblick von der 14. Etage genossen. Mit Blick zum Hafen.

Oft ist es so, dass man mit den Couchsurfing Hosts etwas unternimmt, also um die Häuser zieht. Dadurch entdeckst du Bars oder schöne Stadtteile, die dir sonst versteckt blieben. Local Tips stehen in keinem Reiseführer. So war ich am Abend mit meinem Host aus. Wir haben Freunde von ihm in einer Bar getroffen. Es gab Pommes, die in der Pfanne mit Ei und Erbsen gebraten waren. Sehr lecker. Dazu gab es Empanadas. Empanadas scheinen das traditionelle Essen Südamerikas zu sein.

Lecker Essen mit Couchsurfing Host

Blick von Hochhaus Couchsurfing Host

Am nächsten Tag war ich wieder am Busbahnhof in Montevideo, um den Bus nach Colonia del Sacramento zu nehmen. Von dort aus ging die Fähre zurück nach Buenos Aires. Diese Tour kannst du direkt bei Colonia Express buchen.

Montevideo Bus nach Colonia

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